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Warum ich Ahnenforschung mache

Begeisterung für das Gewesene

Die Ahnenforschung begleitet mich schon mein halbes Leben. Mit etwa 18 Jahren überreichte meine Oma uns Enkelinnen einen Stapel Kopien – von den Dokumenten, die sie und mein Großvater 1944 vorlegen mussten, um eine vom Deutschen Reich gebilligte Ehe eingehen zu dürfen.

Es waren Heiratsurkunden und Sterbeurkunden von Personen, deren Namen ich teilweise gar nicht kannte. Ich konnte die Schrift kaum lesen und viele Begriffe waren unbekannt. Es war der Beginn einer großen Leidenschaft!
Seitdem sammle ich Geschichten und Fotos, Dokumente und alle möglichen Hinweise, die ich in unserer Familie über unsere Vorfahren finden kann. Ich verbringe ganze Tage in Archiven (oder Nächte online), versunken in Kirchbüchern der letzten 4 Jahrhunderte, entdecke neue Quellen und lerne viel: Schriften lesen, alte Berufsbezeichnungen, Krankheiten und Todesursachen, die man heute nicht mehr kennt, Lebensbedingungen, Schicksale und vor allem eines: Die Geschichte meiner Abstammung. So viele erstaunliche Menschen, so viele Beziehungen, Brüche, Großartiges, schlimme Sachen, Außergewöhnliches und Dinge zum Kopfschütteln. Lebensgeschichten.

Ahnenforschung als Abbild unserer Diversität

In der Ahnenforschung wird deutlich: das, was wir jetzt sind, ist nur eine Momentaufnahme. Wir kennen die Geschichte unserer Familien oft nicht viel weiter, als bis zu unseren Großeltern. Aber wo lebte die Großmutter vor der Ehe? Wo trafen sich die beiden das erste Mal, und unter welchen Umständen?

Es ist oft überraschend, wie schnell man bei der Ahnenforschung Grenzen überwindet und wie verflochten die Geschichte unserer Vorfahren mit den politischen und gesellschaftlichen Bedingungen waren, die wir aus dem Geschichtsunterricht kennen.
Ich zum Beispiel muss die Spuren meiner Familie mittlerweile in einigen Bundesländern, vor allem aber in österreichischen, polnischen, sogar litauischen, russischen und amerikanischen Archiven suchen – und ich bin noch nicht am Ende.
Eines ist mir schnell klar geworden: das, was wir heute für unsere Familie als normal betrachten, das war nicht immer so. Bei den bald 3000 Personen, die ich für meine Vorfahren halte (irgendwo verstecken sich sicher Falschangaben :)) müssen genauso viele gute wie schlechte Menschen dabei gewesen sein. Bauern, Gauner, Handwerker, Gebildete, Belesene, nicht so Clevere, Reiche, Arme, Einsame, Rachsüchtige, Wohltätige, Fleißige, Faule… auch Täter und Opfer sind darunter. Und jetzt sind wir da – das Ergebnis von all denen. Ist es nicht spannend, wie gerade wir uns so wie wir sind und was wir sind daraus entwickelt haben?

Die Ahnen der Anderen

Und weil ich der Überzeugung bin, dass es uns in unserer persönlichen Entwicklung hilft, zu verstehen, woher wir kommen und wie vielfältig unsere Geschichte ist, mache ich Ahnenforschung mit der gleichen Begeisterung auch für andere: für all diejenigen, die tief in die Vergangenheit ihrer Familie eintauchen wollen.

Ich unterstütze dich beim Loslegen und Verstehen, wie man Ahnenforschung ganz konkret im Hier und Jetzt beginnt: nämlich beim nächsten Besuch zum Kaffee im Gespräch mit der Familie, bei Oma oder den alten Tanten und beim Schreiben erster Briefe an Archive und Ämter. Ich helfe dir dabei, die Lücken zu füllen, die beim Entstehen deines Stammbaumes sichtbar werden. Ich helfe beim Lesen von Dokumenten und beim Sortieren und Deuten der Hinweise. Mit Sicherheit kommst du an tote Punkte oder landest in Sackgassen – dann versuchen wir, den richtigen Pfad zu finden. Und das machen wir gerne so lange, bis du genug erfahren hast – oder dich sicher genug fühlst, den Weg alleine weiter zu gehen.

Dieses PDF erscheint im Herbst 2024

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