Als Kinder werden wir in eine Familie hineingeboren und bleiben mit ihr im Normalfall unser Leben lang verbunden. Um die manchmal komischen Eigenarten unserer Familie verstehen zu können, müssen wir akzeptieren, dass wir nicht nur das genetische Ergebnis unserer Eltern sind. Wir sind auch das Produkt einer langen Reihe von Vorfahren, von denen jeder Gutes und Schlechtes erlebt hat.
Manches aus diesem Erfahrungsschatz wurde in Form von direkten oder verborgenen Botschaften und Glaubenssätzen, als Verbote oder Erlaubtes, als Tradition oder sogar in Form von Geheimnissen an Kinder und Enkel übertragen.
“Wieso ticke ich, wie ich ticke?” – “Wenn mich jemand für dumm hält, flippe ich aus!” – “Ich fühle mich ständig schuldig, weiß aber nicht, wieso!” – “Ich traue mich einfach nicht, etwas zu entscheiden. Ich denke immer, es wird sicher falsch sein!”
Unbewusste Erbstücke
Die meisten dieser Botschaften verlieren über die Jahre ihre Sinnhaftigkeit und werden daher wieder vergessen. Manchmal werden wir aber noch von Überzeugungen beeinflusst, deren Ursprung wir nicht mehr kennen und deren Urheber schon lange vergessen sind. Sie existieren in unseren Familientraditionen weiter und führen dann zu Verwirrung:
Der Krieg und seine Kinder
Eine ganz besondere Rolle in der Vergangenheit der Deutschen spielen nach wie vor die beiden Weltkriege, in denen unsere Väter, Großväter und Urgroßväter kämpften. Viele unserer Familienmitglieder verloren dabei auf tragische Weise ihr Leben. Flucht und Vertreibung, Hunger, Not, aber auch Schuld und Mitwisserschaft haben in unseren Familien und – wie die Wissenschaft beweisen konnte – sogar in unseren Genen Spuren hinterlassen. Wir sind Kriegskinder und Kriegsenkel, und erst in den letzten Jahren ist deutlich geworden, welche Bedeutung das noch immer für unser Verhalten und unser Empfinden hat.
Eine gute Zusammenfassung zu diesem Thema und den entsprechenden Podcast zum Anhören findest du hier:
SWR2 – Wissen: Familienbande – Die Rolle der Vorfahren in der Psychotherapie
Biografie und Genogrammarbeit
Diese Familienverstrickungen können wir versuchen zu verstehen.
Mit Hilfe eines Genogrammes beginnen wir eine Reise in die Vergangenheit deiner Familie über mehrere Generationen hinweg.
Was meine Arbeit mit dir so besonders macht, ist, dass wir gemeinsam ein kreatives Genogramm erschaffen werden. Mit Bildern und Texten, Assoziationen, Symbolen und Farben erwecken wir drei oder mehr Generationen deiner Familie wieder zum Leben, und geben deiner Familie ein einzigartiges Gesicht.
Der Blick auf dein eigenes Leben
Um zu ergründen, welche Bedeutung deine Vergangenheit und die Prägungen durch diese Familie auf dein jetziges Leben haben, können wir mit der Biografiearbeit dann konkret in deine eigene Lebensgeschichte einsteigen.
Hier betrachten wir die Phasen deines Lebens ab deiner Geburt, die guten und die schwierigen Momente und alles, was dazwischen auftaucht.
Wir forschen nach Wissenslücken und versuchen diese mit Fakten zu füllen. Ich stelle die richtigen Fragen und steuere den Prozess. Dabei sammeln wir Erinnerungen und Erinnerungsstücke.
Mit ganz unterschiedlichen Methoden ergründen wir, was in deinem Leben alles bisher geschehen ist und wer der Mensch ist, der daraus geworden ist – mit all seinen glatten und rauen Seiten.
Ziel der Biografiearbeit ist dabei, herauszufinden, was dich als Person ausmacht, denn aus all deinen Erfahrungen, aus allen positiven Erlebnissen, die dir gut getan haben und allen schlechten Momenten, die du überstanden und überlebt hast, hast du wichtige Erkenntnisse gezogen. Sie bilden die Basis, auf der sowohl dein Selbstbewusstsein als auch dein Selbstverständnis und deine Handlungsfähigkeit fußen. Gib dir die Chance, all das voll für dich zu nutzen!
Familien- und Ahnenforschung
Wenn sich aus dieser intensiven Familienarbeit bei dir die Lust nach mehr Information und handfesten “Beweisen” ergibt, kann ich dir mit meiner 20jährigen Erfahrung als Familien- und Ahnenforscherin viele hilfreiche Tipps und Anregungen geben, wie du deine Suche am besten beginnen kannst.